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gelst, Norddeutschland zum Christentum zu bekehren und seinem Reiche einzuverleiben.
3. Ebenso gelang es ihm, das Langobardenreich in Italien zu unter-werfen und im nrdlichen Spanien das Gebiet zwischen Pyrenen und Ebro zu gewinnen. Als er auch gegen die ruberischen Avaren (in Ungarn) glcklich gekmpft hatte, war sein Staat so groß geworden, da er dem frheren rmischen Kaiserreiche glich und die Bezeichnung Karls als König der Gre des Reiches nicht mehr entsprach. Deshalb kam er auf den Ge-danken, eine hhere Wrde anzunehmen. Fest aber hatte sich den Seelen der Germanen die Erinnerung an die Macht und Herrlichkeit der rmischen Kaiser eingeprgt, so da fr sie dieser Titel den Inbegriff hchster Welt-licher Macht und Majestt darstellte. Deshalb lie sich Karl, als er im Jahre 800 das Weihnachtsfest in Rom feierte, zum rmischen Kaiser ausrusen und vom Papste krnen. Er erneuerte also die Wrde, die 300 Jahre geruht hatte, und mit ihm begann eine Reihe von Fürsten, die 1000 Jahre lang auf Grund ihres Titels die Geschicke des mittleren Europa zu bestimmen unternahmen.
4. Vierzehn Jahre regierte Karl nach der Annahme des Kaisertitels noch sein ausgedehntes Reich. Rastlos sorgte er fr seine Unterthanen; nicht blo ihr Wohlstand, sondern auch ihre geistige Bildung lag ihm am Herzen. Eine eigene Schule richtete er an seinem Hofe ein; in diese muten alle seine Diener, die hohen wie die niederen, ihre Shne schicken. Einmal trat er selbst unter sie und lie sie prfen. Die guten Schler stellte er auf seine rechte, die schlechten auf die linke Seite. Da fand er heraus, da die letzteren meist die vornehmen waren. Darauf wandte er sich zu den fleiigen Kindern: Ich freue mich, meine lieben Kinder, da ihr so gut einschlagt; bleibt dabei und werdet immer besser; mein Lohn soll euch nicht fehlen. Ihr aber (er kehrte sich zornig zur Linken), ihr Shne der Edlen, ihr feinen Burschen, die ihr euch so reich und vornehm dnkt und des Wissens nicht not zu haben meint, ihr faulen', unntzen Buben, ich sage euch, euer Adel und eure hbschen Gesichter gelten nichts bei mir; ihr habt nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Flei wieder gut macht." Seine Franken sollten den Schatz von Kennt-nifsen, den Griechen und Rmer bereits besessen Hattert, sich aneignen; sie sollten aber auch das Erbteil ihrer Vorfahren an Sagen und Helden-gedichten nicht vergessen. Diese sammelte er eifrig und lie sie zusammen-schreiben. Ein so guter Christ Karl war, eine so unbefangene Freude hatte er doch auch an den heidnischen Jugenderinnerungen seines Volkes. Er
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Da ergreift er sein Horn Olifant und blst so gewaltig hinein, da der Ton trotz des Lrmens der Schlacht acht Meilen weit schallt und Karl auf seinem Rckzge es hrt; schleunig kehrt er um. Aber ehe er heran-kommt, fallen auch die letzten Helden um Roland; er selbst sieht den Tod vor Augen; den Rest seiner Kraft setzt er daran, seine 12 Gefhrten zu be-statten; dann sinkt er erschpft auf einen Felsblock und ergiebt sich in sein Los.
Noch ist er nicht tot; als ein Heide heranschleicht, ihn zu berauben, schlgt er Olifant auf dessen Haupt in Stcke. Sein gutes Schwert, der treuefte Freund auf so vielen Kriegszgen, soll nicht in Feindes Hand fallen. Er nimmt Abschied von ihm; dann will er es an dem Felsen zerschellen; aber solange seine Hand es berhrt, bleibt es hart und scharf, ohne Mal und ohne Scharte. Da fleht er zu Christus, da er es nicht den Heiden berlaste, da er König Karl und fein Heer schtze und geleite. Darauf neigt er das Haupt und stirbt.
Karl kommt zu spt, um Roland zu retten; aber furchtbar rcht er ihn an den Feinden. der den Verlust feines Roland weint er bitterlich; als es sich herausstellt, da Geneluns Verrat den Tod des besten Helden verschuldet hat, da mu der feige Bsewicht die schwerste Strafe erleiden: sein Krper wird von Pferden auseinander gerifsen.
7. Mo der protze (936-73).
1. Das mchtige Reich Karls des Groen lste sich unter seinen schwachen Nachfolgern auf. Deutschland schied aus der Gemeinschaft mit Frankreich und Italien aus. Die Franken, der bisher herrschende Stamm, traten zurck hinter die Sachsen. Wohl hatte diese der groe Frankenfrst erst zwingen mffen, das Christentum anzunehmen; als dies aber geschehen war, erfaten sie den neuen Glauben mit folcher Innigkeit, da selbst ihre Dichter nicht mehr von den alten Gttern Wodan und Sachsnot, sondern von dem Heiland Jesus Christus sagten und sangen.
Nur ihre Abneigung gegen das enge Wohnen in Stdten verriet noch ihre Vorliebe fr die frhere Ungebnndenheit. Auch diese muten sie lassen, als aus ihrem Stamme Heinrich I. König von Deutschland wurde. Er machte ihnen klar, da sie ohne ummauerte Orte gar zu schwer den An-griffen raubfchtiger Nachbarn (besonders der Ungarn) widerstehen knnten. Deshalb ntigte er sein Volk, Burgen zu bauen, und manche muten als Burgmannen (Brger) hineinziehen. Noch jetzt zeigen die Namen vieler
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Italien Sachsen Deutschland Ungarn
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Aber in Armins Seele stand der Entschlu fest, das nicht zuzugeben. Ohne List freilich war nichts auszurichten. Er verkehrte viel mit Varus und brachte es dahin, da dieser aus seinem festen Lager aufbrechen mute, um durch den unwegsamen Teutoburger Wald gegen ein entfernteres Volk, das sich emprt hatte, zu ziehen. Scheinbar als Bundesgenosse begleitete Armin den rmischen Feldherrn. Pltzlich aber fiel er mit seinen Scharen der die Rmer her und ttete nach verzweifeltem Widerstande die meisten. Glcklich noch, wem ein schneller Tod hinweghalf der den Ausbruch wilden Hasses unter den Deutschen; denn die lebend gefangen genommenen Rmer wurden entweder unter Martern gettet oder muten zeitlebens in drcken-der Knechtschaft arbeiten.
Nur wenige Reiter entkamen, um die Kunde von der groen Nieder-lge an den Rhein zu bringen. Schrecken und Bestrzung verbreiteten sich bis in die Hauptstadt, so da der Kaiser Augustus frchtete, die Deutschen wrden ihn vom Throne strzen. Doch Armin begngte sich damit, Deutsch-land bis zum Rhein befreit zu haben. (9 n. Chr.)
3. Ihn nahmen bald andere Sorgen in Anspruch. In der Heimat fand er Feinde genug zu bekmpfen. Segest war und blieb der Freund der Rmer. Er verweigerte dem Armin seine Tochter Thusnelda, die dieser zur Gattin begehrte. Als nun trotzdem die Liebenden sich vermhlten, rief er einen andern rmischen Heerfhrer herbei, Germanikus, (diesen Namen erhielt er wegen seiner Kmpfe gegen die Deutschen, welche die Rmer Germanen nannten) und lieferte ihm die Tochter aus, um dem ver-haten Schwiegersohne eine recht tiefe Wunde zu schlagen. Thusnelda wurde nach Italien geschleppt und hat weder das Vaterland noch ihren Gatten je wiedergesehen; ihr Sohn Thumelikus starb in jungen Jahren eines elenden Todes.
4. Armin mute sich aus seinem tiefen Leid aufraffen, als die Rmer von neuem einfielen. Es gelang ihm nur schwer, die ntigen Streitkrfte zur Zurckdrngung des Feindes zusammenzubringen. Diente doch sein eigener Bruder Flavus (der Blonde: so nannten ihn die Rmer) im feindlichen Heere.
Als Armin hrte, da der Bruder ihm gegenberstehe, ritt er bis an den Flu er stand gerade an der Weser und forderte ihn zu einer Unterredung auf. Als Flavus am andern User erschien, bemerkte Armin, da er durch den Verlust eines Auges entstellt sei. Auf die Frage, woher dies rhre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwhnte die Erhhung seines Soldes, die Ordensketten, die andern Ehren, die er
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Extrahierte Personennamen: Varus Armin Augustus Augustus Armin Thusnelda Germanikus Thusnelda Armin Armin Armin
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dafr erhalten. Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft", rief Armin. Und dann sprachen sie gegen einander, Flavns von Roms Gre, des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehorsams, von der Sicherheit fr Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgttern Deutsch-lands; er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm sagte er flehe die Mutter, er mchte sein Haus, seine Familie, sein Volk nicht verlassen noch verraten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefhrten herbei und rissen sie zurck.
5. Wie gegen seine nchsten Verwandten, so hatte Armin auch gegen einen eiferschtigen deutschen Fürsten, Namens Marbod, zu kmpfen.
Schlielich erlag der Held den kleinlichen Nachstellungen seiner eigenen Familie. Weil er angeblich nach der Knigswrde strebte, wurde er hinter-listig von seinen Angehrigen umgebracht.
So uneins waren die Deutschen, wenn es galt, den gefhrlichen Feinden entgegenzutreten, und so schlimmen Dank empfing der Mann, der sein Vaterland befreit hatte.
2. Theoderich der Groe (493526).
1. Das Rmerreich war alt und morsch geworden; ein germanischer Heerfhrer, Odoaker, hatte es 476 zerstrt. Aber noch immer befeindeten sich die nahe verwandten Stmme der Germanen. Um das schne Italien fr sich selbst zu gewinnen, zogen die Ostgoten gegen Odoaker heran.
An ihrer Spitze stand ein heldenhafter Fürst, Namens Theoderich, der, hnlich wie Armin, in seiner Jugend unter den Rmern gelebt hatte. Achtjhrig war er als Geisel nach Konstantinopel gekommen; aufgeweckten Geistes hatte er den Rmern ihre Bildung, ihre Knste im Kriege und Frieden abgelauscht; dann war er zu seinem Volke zurckgekehrt, das, uneins in sich, auseinander zu fallen drohte. Mit starker Hand einigte der junge Theoderich die Ostgoten. Dann fhrte er sie. voll Sehnsucht nach den herrlichen Gefilden des Sdens, in Odoakers Gebiet. Ein harter Kampf entbrannte: Germanen gegen Germanen; endlich siegte der Gotenknig. Aber so gefhrlich erschien ihm der Gegner, da er ihn trotz des gegebenen Wort?? meuchlings mit eigner Hand ttete.
2. Diese Frevelthat warf einen dunkelen Schatten auf die Regierung
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Theoderichs. Lange freilich war er hochangesehen; klug und gerecht lenkte er seine Goten wie die unterworfenen Bewohner Italiens. Jahrhunderte lang war das arme Land der Schauplatz zerrttender Kriege gewesen. Die Rmer hatten sich aus Parteiha gegenseitig zerfleischt; jetzt endlich kehrte der goldene Friede, Sicherheit und Ruhe wieder ein. Die Gerechtigkeit des Knigs wurde so geachtet und gefrchtet, da man dem Sprichwort zufolge Gold auf den Straen liegen lassen konnte, ohne da es gestohlen worden wre. Selbst den leidenschaftlichen Ha der Rmer gegen die Sieger wute Theoderich viele Jahre zu beschwichtigen.
So wurde er geehrt, fast geliebt und konnte es wagen, die schwierigste Aufgabe lsen zu wollen: die seinen Goten verwandten Stmme zu einigen, so da sie ihre Fehden vergessen, ihre Streitigkeiten seinem richterlichen Schiedssprche berlassen sollten. Es wre eine herrliche Krnung seines Friedenswerkes geworden, wenn er eine Einheit der germanischen Stmme zu stnde gebracht htte. Aber drohend erhob sich gegen ihn der Schatten des gemordeten Odoaker. Man mitraute der Reinheit seiner Absichten; das verbitterte das Herz des groen Mannes; so wurde er selbst mi-iranisch und verfolgte am Ende seiner Regierung seine treuesten Anhnger. Mit seinem Tode (526)*) brach auch sein Reich zusammen.
3. Wohl versuchten seine Tochter Amalaswintha und deren Nach-folger den vordringenden Rmern Halt zu gebieten; die tchtigen Feld-Herren des ostrmischen Kaisers (Belisar und Narses) besiegten sie jedoch. Am Vesuv wurde der letzte Ostgotenknig Teja mit einem kleinen Huf-lein seiner Getreuen eingeschlossen. In einem Engpa schtzte er lange wie ein gewaltiger Turm die hinter ihm stehenden Seinigen. Die gegen ihn geschleuderten Pfeile und Wurfspiee fing er geschickt mit seinem Schilde auf. Als dieser von feindlichen Geschossen starrte, lie er ihn fallen und wendete sich zu seinem Waffentrger, um einen neuen in Empfang zu nehmen. In diesem Augenblicke schwirrte eine todbringende Lanze heran und durchbohrte die unbedeckte Brust. So starb der letzte Fürst der Ost-goten, und mit ihm verschwand sein Volk vom Boden der Erde.
4. Italien aber wurde wieder eine Beute feindseliger Parteien. Denn Narses fiel in Ungnade und rief aus Rache einen anderen germanischen Stamm,
*) Eine Sage erzhlt davon: Als Theoderich wenige Tage nach der Hinrichtung zweier treuer Diener zu Mittag a, geschah es, da seine Leute den Kopf eines groen Fisches zur Speise auftrugen. Kaum erblickte ihn der König auf der Schssel liegen, so schien ihm der Kopf der eines Enthaupteten zu sein, wie er die Zhne in die Unter-lippe bi und mit verdrehten Augen drohend schaute. Erschrocken und von Fieberfrost ergriffen, eilte der König ins Bett, beweinte seine Unthat und verschied in kurzer Zeit.
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die Langobarden, ins Land. Unter ihrem Könige Alboin bemchtigten sie sich (568) besonders des nrdlichen Italiens. Noch hent erinnert der Name Lombardei an dieses Volk. Aber die Stellung zu gewinnen, welche frher Rom und Italien an der Spitze eines Weltreiches eingenommen hatten, der-mochten sie so wenig, wie es die Ostgoten im stnde gewesen waren.
3. Siegfried und Kriemhild.
1. Zu Worms am Rhein herrschten einst drei Könige der Burgunder: Gunther, Gernot und Giselher. Sie hatten eine Schwester, die durch Anmut und Schnheit weithin berhmt war. Es erfuhr davon der Knigs-shn Siegfried, der am Niederrhein in der Stadt Tanten aufwuchs und durch seine Kraft und Khnheit schon in jungen Jahren sich groen Ruhm erworben hatte.
Einmal hatte er einen gefhrlichen Drachen, der einen groen Schatz bewachte, gettet. Siegfried badete sich im Blute des erschlagenen Ungetms und bekam dadurch eine undurchdringliche Hornhaut, die ihn vor allen Wunden schtzte. Nur auf die Schulter war ihm ein Lindenblatt gefallen; dort wurde seine Haut nicht fest, weil sie das Drachenblut nicht berhren konnte. Dies war die einzige verwundbare Stelle an seinem Krper. Ein anderes Mal kmpfte er gegen ein Volk von starken Zwergen, die Nibel-ungen, und berwand sie. Da muten sie ihm einen ungeheuer reichen Schatz an Gold, Edelsteinen und kostbaren Kleinodien, sowie ein unsichtbar machendes Gewand, das die Strke von 12 Mnnern verlieh, die Tarn-kappe, ausliefern.
Dieser starke Jngling zog mit einem stattlichen Gefolge gen Worms, weil er um die holde Kriemhild werben wollte. Dort kannte niemand den Recken, da er in die Thore der Stadt einritt. Da fragten die Könige ihren Verwandten Hagen, der weit umhergekommen war auf seinen Kriegsfahrten, wer der jugendschne Held sei. Hagen hatte ihn zwar noch nie gesehen, doch erriet er sofort, da dies nur Siegfried, der Dracheutter und Herr des Nibelungenschatzes, sein knne. Auf seinen Rat wurde Siegfried freundlich aufgenommen; denn man hoffte, da er mit seiner Heldenstrke den Burgundern in ihren Kriegen beistehen wrde.
Wirklich half er ihnen im Kriege gegen die Sachsen so wacker, da sein Ruhm auch in das Frauen gemach zu Kriemhild drang und ihr Herz mit Bewunderung fr den Helden erfllte. Noch traute sich Siegfried nicht, um die Jungfrau zu werben; erst als Gunther von ihm verlangte, er solle ihm helfen, die heldenstarke Knigin Brunhilde zu gewinnen, da
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1. Armin.
1. Einst wanderte ein junger Frstensohn aus Deutschland nach Rom, der glnzenden Hauptstadt der Welt. Voll Staunen betrachtete er die sich weit ausdehnende Stadt am Tiberflusse mit ihren Marmorpalsten, ihren prchtigen Tempeln, ihren groartigen Bdern. Verwundert schaute er in das Gewhl der Volksmenge, die sich voll Begierde nach Genu und in dem hastigen Bestreben, Gold und Reichtmer zu erraffen, aus allen Welt-teilen zusammengesunden hatte.
Die grte Bewunderung aber erregte in ihm der Anblick des Heeres, das, in Eisen gehllt, kunstvoll ausgestellt jedem Winke des Befehlshabers gehorchte. In dieses trat er ein, um sich Ruhm zu erwerben. Seine Tapferkeit verschaffte ihm bald die Stelle eines Ritters; goldene Ehren-zeichen wurden ihm zu teil und doch: hier war er kein freier Mann; hier mute er den stolzen Nacken beugen und gehorchen; Wahrheit, Auf-richtigkeit und Treue zierten seine Kriegsgefhrten nicht. Da ergriff ihn die Sehnsucht nach den Wldern der Heimat, nach den biederen Stammes-genossen, bei denen das Sprichwort galt: ein Mann, ein Wort; ein Wort, ein Mann!", die nicht heuchelten und einander betrogen, wo jeder Freie dem andern gleich stand. Und Armin kehrte zurck ins Cheruskerland, unverdorben, aber gereift an Wissen und Verstand.
2. Gar bald wurde ihm klar, da die glatten, schlauen Rmer all-mhlich sein Volk knechten wollten, und wenn nicht jemand klug dem Un-heil wehrte, so war Deutschland verloren; denn seine Fürsten und Stmme waren uueius und der Macht Roms infolgedessen nicht gewachsen. Schon lauerte in der Nhe ein Feldherr des Kaisers Augustus *), Namens Varus, darauf, die Deutschen nach und nach an rmische Gensse und Sitten zu gewhnen, um sie schlielich mit seinem starken Heere zu unterjochen.
Der Oheim Armins, Segest, war berzeugt, da man am besten thne, ohne unntzen Kampf sich den Rmern zu fgen. Htten alle so gedacht, so wre es mit dem deutschen Volke vorbei gewesen; es wre spurlos unter-gegangen.
Pbegab sich aber zu der Zeit, da ein Gebot vom Kaiser Augustus aus-gmg, da alle Welt geschtzt wrde." Luk. 2, 1.
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Extrahierte Personennamen: Armin Armin Augustus Namens_Varus Varus Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rom Deutschland
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ntzigen Parteiherrschaft der Optimalen herrhrenden Mistnde zu beseitigen: es war die Familie der Gracchen. Die angesehenste rmische Frau, Cornelia, die Tochter des lteren cipio Asricanus (des Siegers von Zama), war mit Tiberius Gracchus vermhlt gewesen, und hatte nach dem Tode ihres Gemahls sich ganz der Erziehung ihrer Shne Tiberius und Gaius Gracchus gewidmet. Um diesen Pflichten besser gengen zu knnen.
Als einst eine andere vornehme und reiche Frau sie besuchte, ihre kostbaren Schmucksachen zeigte und dann auch Cornelia nach ihren Schmucksachen fragte, sagte diese, auf ihre Kinkel deutend: (Siehe, dkg ist mein Schmuck "
4. Tiberius Gracchus. Als der ltere Sohn, Tiberius Gracchus, er-wachsen war, zeichnete er sich zuerst im spanischen Kriege aus. Anstatt sich aber dann um die hheren Staatsmter zu bewerben, lie er sich zum Volkstribunen erwhlen, um sich so des unterdrckten Volkes annehmen zu knnen. Als Volkstribun setzte er, 133, die Erneuerung des licinischen Gesetzes durch, 133 nach welchem kein Brger mehr als 500 Morgen Gemeindeland besitzen sollte; """"" das dadurch gewonnene Land und die Schtze des Knigs Attlus von Pergmum, der den Rmern sein Reich vermacht hatte, sollten an die besltziojen Burger verteilt werden. Als das Volk den Tiberius auch fr das folgende Jahr zum Tribunen erwhlen wollte, wurde er bei einem Aufstande,
den der Senat erregte, mit dreihundert feiner Anhnger erschlagen.
5. Gaius Gracchus. Zehn Jahre spter (123) erneuerte des Tiberius jngerer Bruder Gaius Gracchus das nicht vollstndig ausgefhrte Ackergesetz und suchte durch Umgestaltung der Staatsverfassung die Macht des Senats zu schwchen und die Herrschaft der Vornehmen zu strzen. Aber er fand in einem Straenkampfe gegen die Senatspartei seinen Tod und mit ihm dreitausend seiner Partei (121).
53.
Marius und Sulla.
1. Siege des Marius. Bald nach dem Untergange der Gracchen gelang es dem Gaiusmarlus, einem Manne, der aus einer armen Bauernfamilie stammte, durch feine Kriegstchtigkeit sich zu den hchsten Ehren emporzuschwingen. Einen Krieg gegen Jugurtha, den König von Rumibien (in Afrika), kenbete er siegreich (1.06). Darauf wandte er sich gegen die Cimbern und Teutonen, wilbe germanische Vlkerschaften, welche in das rmische Reich eingefallen waren und mehrere rmischen Heere besiegt hatten; es waren die ersten Kmpfe der Rmer mit den Germanen. Die Cimbern waren aus dem Rorben Deutschlands (der jtischen Halbinsel) bis in die Ostalpen vorgedrungen und hatten ein rmisches Heer, das ihnen
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54.
Pompejus und Csar.
1. Pompejus. Nach dem Tode Sullas wurde sein Anhnger Pom-pejus der erste Mann in Rom. Er vernichtete die letzten Reste der Partei des Marius in Afrika, befreite in der kurzen Zeit von drei Monaten das Mittelmeer von den plndernden Seerubern und besiegte den König Mi-thridates in einem neuen Kriege gnzlich, soda dieser sich selbst ttete. Darauf unterwarf Pompejus in glnzendem Siegeszuge ganz Vorderasien bis zum Euphrat, namentlich auch Syrien, der rmischen Herrschaft. Ein unerhrt prachtvoller, dreifacher Triumph belohnte seine Siege, die er in drei Weltteilen der 15 Reiche und 400 Städte errungen hatte. Unterdessen war die Stadt Rom durch die Verschwrung Catiliuas (63) bedroht, wurde aber von dem Konsul und Redner Cicero gerettet.
2. Julius Csar. Neben Pompejus schwang sich C. Julius Csar zu hohem Ansehen empor. Geboren (100 v. Chr.) aus altem patrizischem Geschlechte, doch als Neffe der Frau des Marius der marianischen Partei an-gehrend, war er von Sulla verfolgt, aber (obgleich in ihm mehr als ein Marius stecke") auf die Frbitte einflureicher Freunde begnadigt worden. Dann auf einer Reise nach der Insel Rhodus von Seerubern gefangen, kaufte er sich durch ein Lsegeld von 50 Talenten frei, und bestrafte die Ruber, wie er ihnen gedroht, mit Kreuzigung. Als Qustor war er in Spanien; zu Rom gewann er als dil das Volk durch prchtige Spiele, wurde Oberpriester (Pontifex maximus) und verwaltete dann als Statthalter die Provinz Spanien. Mit dem Ehrgeize zurckgekehrt, in Rom der erste Mann zu werden, verband er sich mit Pompejus und dem reichen Crassus zu dem sogenannten ersten Triumvirat (Dreimnnerbund), 60. 60 Die Triumvirn verteilten unter sich He Provinzen des rmischen Reiches: Crassus ging nach Asien, wo er im Kampfe gegen die tapferen Parther um-kam; Pompejus blieb in Rom und lie seine Provinzen (Spanien) durch Stellvertreter verwalten; Csar fhrte einen ruhmvollen und erfolgreichen Krieg in Gallien. Er schlug die Germanen, welche unter Ariovist
in Gallien eingedrungen waren (bei Mlhausen), besiegte die einzelnen gal-tischen Vlkerschaften, ging zweimal der den Rhein, setzte zweimal nach Britannien der und brachte ganz Gallien unter die Herrschaft der Rmer. Der Rhein wurde die Grenze zwischen der rmischen Provinz Gallien und dem freien Germanien. Durch diese Kmpfe bildete er sich ein kriegsgebtes Heer, das seinem groen Feldherr ganz ergeben war.
3. Der zweite Brgerkrieg 49(45). Da wurde Pompejus eiser- 49 schtig auf Cfars Ruhm. Er lie ihn durch den Senat auffordern, nach
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Afrika Vorderasien Syrien Rom Spanien Rom Asien Rom Spanien Gallien Gallien Rhein Britannien Gallien Rhein Gallien Germanien
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das heilige Abendmahl begangen. Man feierte auch Ostern und Pfingsten mit den Juden, legte aber diesen Festen christliche Bedeutung bei.
Nach der Loslsung des Christentums vom Judentum, insbesondere seit dem Zutritt zahlreicher Heidenchristen, trat an Stelle der Sabbatfeier die Sonntagfeier.
An Stelle der Liebesmahle trat die Abendmahlfeier oder Messe; jeder Gottesdienst schlo damit; die noch nicht Getauften (Katechumenen) wurden vorher entlassen. Tauftag war hauptschlich der Sonntag nach Ostern. Geburtstage beging man noch nicht, weil diese Sitte heidnisch schien, dagegen feierte man die Todestage als Geburtstage zum ewigen Leben, insbesondere die Todestage der Mrtyrer und Heiligen. Erst seit dem vierten Jahrhundert feierte man das Weihnachtfest, an Stelle des heidnischen Geburts-tages der unbesiegten Sonne". Wo unterirdische Begrbnissttten (Katakomben: 2. Teil; Taf. V, 1) waren, so in Rom und Neapel, feierte man diese Todestage an den Grbern oder in einer darber errichteten Kapelle.
6. Die christliche Lehre. Als Grundlage ihrer Lehre hatte die christliche Kirche von Anfang an die Predigt der Apostel von Christus, dem Heilande. Die Schris-ten der Evangelisten und Apostel wurden im Neuen Testament zusammengefat. Als kurze Summa der Hauptlehren des Evangeliums entstand das a p o st o l i s ch e G l a u b e n s -Bekenntnis. Gegenber den Irrlehren, welche die christliche Wahrheit zu entstellen drohten, wurde die Kirchenlehre an gelehrten Schulen allmhlich wissenschaftlich entwickelt.
64. (63.)
Das christliche Rmerreich und die Kirche bis zum Untergange des westrmischen Reiches, 476.
1. Der Sieg des Christentums. Als Konstantinus der Groe nach der Besiegung seiner Mitkaiser Herr des gesamten rmischen Reiches geworden war, erhob er das Christentum zur Staatsreligion 324, und berief die erste allgemeine Kirchenversammlung (Konzil, Synode) nachnica. Er verlegte die Residenz von Rom nach der Stadt Byzanz am Bosporus, welche nach ihm Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt, genannt wurde.
Das Konzil zu Nica 325. Auf dieser Kirchenversammlung wurde ein Streit, der in der Kirche der die Person Christi entstanden war, entschieden. Der Presbyter Artus zu Alexandria hatte die Behauptung aufgestellt, da der Sohn Gottes dem Vater zwar wesenshnlich, doch nicht wesensgleich sei. Vorzglich aus Betreiben des Athanasius, der bald darauf Bischof zu Alexandria wurde, verwarf die Versamm-lung der Bischfe zu Nica die Meinung des Artus und stellte in dem nicischen Glaubensbekenntnis als Kirchenlehre fest, da der Sohn Gottes gleichen Wesens mit dem Vater sei. Dennoch dauerte der einmal erregte Streit in der Kirche noch lange fort und hatte mancherlei Verwirrung und Zerrttung im Gefolge. berhaupt nahm die Kirche seit ihrem ueren Siege an innerer Kraft und Lauterkeit ab, da die massen-haften bertritte zum Christentum, welche seit Konstantin erfolgten, viel unreines Wesen in die Kirche brachten. Der Kaiser selbst befleckte sich durch einzelne Handlungen der Grau-samkeit. Die Taufe empfing er erst kurz vor seinem Tode (337).
Von Konstantin rhrt der Konstantinboqen her (Taf. Iv, 8).
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Extrahierte Personennamen: Apostel Christus Apostel Artus Konstantin Konstantin
Extrahierte Ortsnamen: Rom Neapel Rom Byzanz Bosporus Konstantinopel Christi Alexandria Alexandria Christentum